lore jetter-lörcher
Rhythmus & Ornament
Diese Abbildung gehört
zu einer
Folge von Collagen,
ist ein Ausschnitt
und zeigt die Buchstaben
von
"Rhythmus und Ornament".
Die gesamte Collage
besteht aus
Kopier-Testblättern;
sie bedecken
die Textseite eines
Zeitungsblattes so,
dass es, unlesbar geworden,
einen neuen Sinn,
einen Bild-Sinn erhält.
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Zeitung ist zu meinem Material geworden, ein Mittel zur Auseinandersetzung mit der Thematik "‘Rhythmus und Ornament". Die Zeitung mit ihrer großen "Zielgruppengenauigkeit" (so gekennzeichnet im Darmstädter Echo vom 19. Juli 2000), die einzelnen Zeitungsseiten, Ausgabe für Ausgabe nach festen Regeln aufgebaut und ausgebaut, sehe ich als Ornament.
Dem entspricht die Haltung des Konsumenten, die Leseerwartung des Abonnenten, dem entspricht das Leseverhalten ...
Diese Beziehungen galt es zu hinterfragen. Ich begann damit, Text- und Bildseiten zu bearbeiten und umzugestalten, sie zu ornamentalisieren: durch Verflechten, Verdoppeln, Symmetrisieren. Dann wurde rhythmisiert, variiert, Wetterberichte eigener Art entstanden und Serien wie "Leseprotokolle" auf dem Hintergrund von Zeitung.
Ich suche rundum nach lebendigen Strukturen, dem Bereich Rhythmus zuzuschreiben, und nach Ornamenten, die gewohnheits- und routinemäßig unbeachtet bleiben oder wahrgenommen werden. Und stoße an Grenzen, die auch Definitionsgrenzen sind: Was wären Rhythmus-, was Ornament-Bereiche des Alltags – beispielsweise Raumeinteilung, zeitlich fixierte Abläufe, Einteilungen, Arrangements? Ich frage nach dem Nutzen von Verwirrung, Entwirrung, Klärung ...
Bei all den unterschiedlichen Schaffensprozessen der Rhythmus- und Ornament-Gruppe gibt es die unerlässlichen Querverbindungen und Reflexionen, die Bestätigung, gemeinsam auf einem längeren Weg zu sein; das Wohin ist offen; eine Zwischenbilanz des Erarbeiteten wird aus- und vorgestellt.
Vita
1935 geboren in Pforzheim
Seit 1973 in Darmstadt
Ausbildung zur Sozialpädagogin
Kunststudium in Stuttgart und Berlin
Lehrtätigkeit im sozial-pädagogischen Ausbildungsbereich
Zu meinen Arbeiten
Es scheint so zu sein, daß innere Bilder sich durch äußere Anreize anregen lassen, sich zu entwickeln und zu entfalten. Ich arbeite flächig, vorwiegend in den Bereichen Collage, Zeichnung und Fotografie.
"Äußere Anreize" können ein gemeinsam gewähltes Thema innerhalb der Kunstfabrik-Gruppe sein, ein kontrastreicher Anblick in meiner Umgebung oder die faszinierende Vielfalt menschlicher Körperhaltungen und –bewegungen um mich herum.